Die Realisierung von Gebäuden unter Aufrechterhaltung des laufenden Betriebs ist eine Herausforderung für Bauherren und alle Planungsbeteiligten, und bedeutet einen Mehraufwand im Vergleich zur Sanierung von nicht genutzten Gebäuden.
Immer häufiger werden heute Gebäude technisch saniert/umgebaut, während des laufenden Betriebs. Dabei ist darauf zu achten, dass sämtliche sicherheitstechnischen Belange, z.B. Brandschutz sowie die technisch funktionierende Heizung, Lüftung, Elektro und Sanitär, während der Umbauphase für die Nutzer gewährleistet sind. Sämtliche Beeinträchtigungen der Mitarbeiter müssen weitestgehend vermieden werden.
Eine gute Kommunikation und Koordination, gegenseitiges Verständnis zwischen den Planungs- und Baubeteiligten sowie den Nutzern während der Bauphase sind für das Gelingen dieser Bauaufgabe notwendig.
Das Architekturbüro SFP hat verschiedene zum Teil sehr anspruchsvolle Bauprojekte im laufenden Betrieb erfolgreich realisiert.
Die vorliegenden Beispiele zeigen eine Übersicht unterschiedlicher Projekte und machen Bauherren Mut, sich an derartige Aufgaben heran zu wagen.
Sanierung im laufenden Betrieb
Auftraggeber|in Vermögen und Bau Baden Württemberg Amt Stuttgart
Leistung LPH 2+3 und 5-9 während laufendem Betrieb
Zeitraum 2018 - 2025 - BA1: 2018 - 2021 - BA2: 2018 - 2023 - BA3: 2023 - 2025
Das Oberlandesgericht befindet sich in zentraler städtischer Lage im Gerichtsviertel und wurde vom Staatlichen Hochbauamt Stuttgart 1978 geplant und 1978 - 1982 errichtet. SFP wurde beauftragt, die Umbau- und Sanierungsmaßnahmen in den Bauteilen Kern Ost, West und Süd, sowie in verschiedenen Bereichen die energetische Dach- und Fassadensanierung mit Photovoltaik auszuführen.
Eine besondere Herausforderung sowohl in der Planungs- als auch Ausführungszeit ist es, den störungsfreien Weiterbetrieb der angrenzenden Gerichtssäle und des gesamten Gerichtsbetriebes mit den zugehörigen Sicherheitsmaßnahmen während der Sanierungsarbeiten zu gewährleisten.
Schloss Hohenheim Stuttgart, Umbau Kolleggangflügel
Auftraggeber|in Land Baden Württemberg vertreten durch Universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim
Leistung 2 - 8 während laufendem Betrieb
BGF ca. 2.300 m²
Zeitraum 2016 – 2023
Der Umbau erfolgt auf drei Ebenen. Diese werden teilweise neu strukturiert und der zukünftigen Nutzung angepasst. Im Untergeschoss sind Technik- und Computerräume untergebracht. Erd- und Obergeschoss bestehen aus Büroetagen mit Büros unterschiedlicher Größe sowie Teeküchen und Sanitäranlagen.
Der Umfang der Arbeiten besteht aus einer teilweisen Sanierung des Dachs sowie der vollständigen Erneuerung des Innenausbaus und der Gebäudetechnik.
Die Umbaumaßnahme erfolgt bei laufendem Betrieb der benachbarten Gebäudeflügel. Die Treppenhäuser müssen hierfür als Rettungswege aufrechterhalten bleiben, außerdem ist die Lärm- und Schmutzbelastung für die angrenzenden Nutzer gering zu halten.
Aufstockung des historischen Hindenburgbaus
Auftraggeber|in Bahnhofplatz-Gesellschaft Stuttgart AG
Leistung LPH 1–9 bei laufendem Betrieb
NF ca. 1.750 m²
Baukosten ca. 5 Mio. EUR
Zeitraum 2005–2006
Auszeichnung Zukunftsfähige Stadterneuerung
Bauherrenpreis 2007
In enger Abstimmung mit der Denkmalbehörde wurde das Ziel formuliert die Aufstockung in einer leichten, zurückhaltenden Architektur mit zeitgemäßen Materialien, wie Stahl und Glas auszuführen.
Konstruktiv wurde die Aufstockung u.a. aus Gewichtsgründen in Stahl fortgeführt. Sie liegt auf einem von den unteren Stockwerken abgelösten Stahlträgerrost. Über diesen werden die Lasten auf die bestehenden Stützen der unteren Stockwerke verteilt.
Bei der Fassadengestaltung werden Bezüge zu der historischen Fassade aufgenommen. Die Fassade zum öffentlichen Straßenraum, zur Königsstraße, Lautenschlagerstraße und Arnulf-Klett-Platz hin, wurde als Doppelfassade realisiert. Sie ist Klima-, Lärm- und Sichtfilter und unterstützt die hochwertige Büronutzung im Inneren. Der Zwischenraum kann betreten werden und bietet einen großartigen Rundumblick auf die Stuttgarter Talränder und den Bahnhof.
Die äußere Glasfassade nimmt die Konturen des historischen Gebäudes auf. Sie besteht aus großformatigen Sicherheitsglasscheiben, deren Teilungen den Rhythmus der darunter liegenden Arkaden aufnehmen. Die innere thermische Fassade ist in raumhohen Holz-Glas-Elementen ausgeführt, und erfüllt alle Funktionen einer herkömmlichen Bürofassade. Durch die Farbgebung in gebrochenen Weiß auf der Platzseite entsteht der Eindruck von Leichtigkeit.
Umbau der ehemaligen Börse in Büroräume, Sanierung Fassade
Auftraggeber|in Vermögens- und Hochbauamt Stuttgart
Leistung LP 5–9 während laufenden Betriebs
NF 2400 m²
Baukosten 7 Mio. €
Ausführung 2004–2005
Der Königsbau bildet mit seiner 135 Meter langen, spätklassizistischen Säulenkollonade den nordwestlichen Abschluss des Schlossplatzes und ist neben dem Alten und Neuen Schloss, der Alten Kanzlei und dem Kunstgebäude ein wichtiges platz- und stadtbildprägendes Gebäude.
Nach dem Umzug der Stuttgarter Börse in die Schlossstraße entschied das Land Baden-Württemberg, die freigewordenen Flächen im zweiten und dritten Obergeschoss zu modernen Büroräumen umzubauen. Der Ladenbereich wurde teilweise umgestaltet und die Leichtmetallfassade der Ladengeschosse saniert, wobei das Erscheinungsbild der 50 er Jahre erhalten blieb.
Umbau und Modernisierung Furtbachkrankenhaus 6, sowie der Wohngebäude 8A + 8B als Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Bauherr Furtbachkrankenhaus, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Leistung LPH 1-9 im laufenden Betrieb
NF ca. 8200 m²
Baukosten ca. 13,5 Mio. EUR
Ausführung 1995–2005 in mehreren Bauabschnitten
Die ehemalige chirurgische Klinik Furtbachkrankenhaus wurde von SFP in einem 1. Bauabschnitt in eine Psychiatrie mit 70 vollstationären Betten und 34 Tagesklinikplätzen umgebaut.
Um im Stadtgebiet Stuttgart den unabweisbaren Bedarf an psychiatrischen Betten zu entschärfen, wurden in einem 2. Bauabschnitt weitere 20 vollstationäre Betten im Haus 6 neu geschaffen.
Auszeichnung "Beispielhaftes Bauen" 1997 (1. BA)
Bauunterhalt in dem denkmalgeschützten Schloss Hohenheim, Universitätscampus Stuttgart.
Bauherr VB-BW Universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim Abteilung Hochbau Hohenheim
Leistung Bauunterhalt und kleinere Umbauten über alle LPH 1-8 an den denkmalgeschützten Universitätsgebäuden während laufendem Betrieb.
BGF 50.000m²
Ausführung 2015–2017
Unser Büro war für den kleinen und großen Bauunterhalt im Bereich 4 des Universitätscampus Hohenheim beauftragt, bestehend aus dem barocken Mittelbau und Speisemeistereiflügel, den Flügelbauten und Kavaliershäusern aus den Jahren 1960 bis 80. In den dort angesiedelten Verwaltungsräumen, Hörsälen, Archiven, Bibliotheken und Laboren führten wir Reparaturen und Instandhaltungen einzelner Bauelemente bis zum Umbau und Modernisierung einzelner Räume oder Raumbereiche durch. Die vielseitigen Konstruktionen und Materialen reichen vom barocken Holzdachstuhl bis zur modernen Betonkonstruktion, vom historischen Stuck bis zum elementierten Innenausbau. Hauptaugenmerk der Maßnahmen liegt in der Zusammenführung von Anforderungen des Denkmal – und Brandschutzes, sowie einer angemessen Gestaltung während des laufenden Betriebes.
Erweiterung und Modernisierung RMK Schorndorf
Bauherr Rems-Murr-Kreis
Leistung LPH 1-9 im laufenden Betrieb
NF ca. 7800 m²
Baukosten ca. 35 Mio. EUR
Ausführung 1994–2017 in mehreren Bauabschnitten
2016—2017 Realisierung einer Komfortstation
Seit 1994 realisierten wir in mehreren Bauabschnitten Sanierungen und Erweiterungen am Rems-Murr-Klinikum in Schorndorf. 2017 erfolgte die Fertigstellung einer Komfort- und Wahlleistungsstation.
Bauherr Kreis Böblingen
Leistung LPH 8
NF ca. 12900 m2
Baukosten ca. 50 Mio. EUR
Ausführung 2002–2005
Die Planung basiert auf dem 1. Preis aus dem Architektenwettbewerb der Architekten Freudenfeld+Krausen+Will.
Unser Büro wurde im Rahmen eines europaweiten VOF-Verfahrens mit der Objektüberwachung für diese Baumaßnahme beauftragt.
Die Baumaßnahme hat eine grundsätzliche Sanierung und Verbesserung aller Funktionen im gesamten Haus ermöglicht.
Durch Erweiterungsbauten wurden die räumlichen Defizite kompensiert. Alle baulichen Maßnahmen wurden unter Aufrechterhaltung der vollen Funktionsfähigkeit bei laufendem Betrieb durchgeführt.
Umbau Aula Dillmann Gymnasium im laufenden Betrieb
Bauherr Dillmann Stiftung
Leistung Planung HPP GmbH + Co. KG Bauleitung SFP, Aula Dillmann Gymnasium, Stuttgart
BGF ca. 1.700 m²
Baukosten ca. 3,8 Mio. EUR
Ausführung 2006