In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Wie funktioniert Wirtschaften zum Wohl aller? Welchen Beitrag können wir leisten, Wirtschaft nachhaltig zu denken? Das sind nur einige Fragen, die uns dazu bewogen haben, uns der Bewegung und dem Verein zur Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) anzuschließen und unsere erste Gemeinwohl-Bilanz zu erstellen.
2020 wurde der Grundstein gelegt – die SFP Architekten wurden durch ein Förderprogramm der Stadt Stuttgart auf das Thema Gemeinwohl-Ökonomie aufmerksam. Die Stadt ist Vorreiter in Sachen GWÖ. Als erste Stadt Deutschlands hat sie für vier städtische Betriebe einen Gemeinwohl-Bericht erstellt.
Mit dem Förderprogramm "Nachhaltig fit für morgen mit dem Gemeinwohl-Kompakt-Bericht" können Unternehmen aus der Privatwirtschaft in die Gemeinwohl-Ökonomie einsteigen.
Die Idee, nicht nur im Kleinen mit der Familie oder den Bekannten etwas zu tun, um die Umwelt zu entlasten, sondern auch unternehmerisch einen Beitrag zu leisten und etwas an die Gesellschaft zurückzugeben, weckte unsere Neugier.
Schnell waren auch unsere Mitarbeitende dabei, denen das Thema Umwelt oder nachhaltiges Bauen und Wirtschaften am Herzen lag. Eine Bestandsaufnahme musste her – wir wollten wissen, wo wir mit SFP Architekten beim Gemeinwohl stehen und wie unser Beitrag als Unternehmen konkret aussehen könnte.
© Stadt Stuttgart, Jan Potente
Die Teilnehmenden des vierten Konvoi beim Kick‐Off‐Workshop im Juni 2020; vordere Reihe (v.l.n.r.): Monika Roß, Rahm Projektmanagement Schlüsselfertigbau GmbH; Dr. Benjamin Haar, Sportvereinigung Feuerbach 1883 e.V. Hintere Reihe von links nach rechts: Ulrike Schnitzer, SFP Architekten GmbH; Gebhard Moser, Berater, Sinnökonomie im Einklang, Ulrike Amann, Beraterin, Raum für Gemeinwesen.
Unter der Gemeinwohl-Ökonomie versteht man ein Wirtschaftssystem, das auf gemeinwohlfördernden Werten wie Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit, demokratische Mitentscheidung und Transparenz aufgebaut ist.
Damit richtet sich das Wirtschaften auf eine gerechte und soziale Marktwirtschaft, die den Fokus und das Ziel des Handelns zum Wohle aller in den Vordergrund rückt.
Mit einem umfangreichen Fragebogen zur Selbsteinschätzung fing alles an. Sämtliche Gruppen, mit denen wir in Verbindung stehen – von Lieferant:innen über Finanzpartner:innen, Mitarbeitenden und Kund:innen bis hin zum gesellschaftlichen Umfeld – wurden unter die Lupe genommen.
Das Resultat: Wir haben einen ausführlichen Gemeinwohl-Bericht erstellt. Externe Auditor:innen prüften im Anschluss diesen Bericht und bewerteten die unterschiedlichen Punkte, die wir erarbeitet hatten.
Das abschließende Testat der Gemeinwohl-Ökonomie ermöglicht es uns, ab sofort Maßnahmen auf gesellschaftlicher, wirtschaftlicher oder auch sozialer Ebene abzuleiten. Kurz und gut, es ist unser Anspruch, besser zu werden und damit als Unternehmen der Gesellschaft etwas zurückzugeben.
Die Gemeinwohl-Bilanz ist nicht verpflichtend, sondern ein freiwilliger Bericht, der den unternehmerischen Erfolg an seinem Beitrag zum Wohle der Gesellschaft misst.
Die dabei relevanten Kriterien Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit, demokratische Mitentscheidung und Transparenz zahlen positiv auf das Gemeinwohl von uns allen ein.
Mit einer qualitativen und quantitativen Bewertung dieser Werte wird so nachvollziehbar und glaubwürdig dokumentiert, wo sich das Unternehmen im Hinblick auf das Gemeinwohl befindet.
Sie möchten sich einen Überblick über unsere erste Gemeinwohl-Bilanz verschaffen? Dann schauen Sie sich die Details einfach an. Gemeinwohl-Bericht lesen
Sie wollen mehr über das Thema Gemeinwohl-Ökonomie erfahren? Das Video erklärt Ihnen kurz und verständlich, auf was es ankommt!
Video Gemeinwohl-Ökonomie
Quelle: www.ecogood.org