Planungskonkurrenz „Kallenberg’sches Gelände“ in Ludwigsburg

Auslober|in DQuadrat REAL ESTATE GmbH
Planer Oliver Sorg, Franke Seiffert Architekten
Planung 2017

NEUER MARKANTER STADTBAUSTEIN
Die neue Bebauung des Kallenberg’schen Areals eröffnet die Chance, mit einem neuen markanten Stadtbaustein den Stadtgrundriss baulich zu arrondieren, die Leonberger Straße aufzuwerten und zu beleben und einen baulichen Abschluss des ZOB nach Süden auszubilden.
Durch seine polygonale Grundrissform und die bewegte und geknickte Dachlandschaft entsteht ein markanter und dynamischer Baukörper von zeitgemäßer Formensprache, der jedoch die städtebauliche Gestalt, Maßstäblichkeit, Materialität und Gliederung des Quartiers innerhalb der Gestaltungssatzung Ludwigsburg respektiert: Der ringförmige, skulptural ausgeformte Baukörper fügt sich durch seine Höhenmodulation, die zu bestehenden Trauf- und Firsthöhen der Nachbarbebauung vermittelt, gut in das bauliche Umfeld ein.
Die Ausformung der Dachlandschaft und die Gliederung der Fassaden betont den Einzelhauscharakter und schafft so Bezug zur Nachbarbebauung. Die Fassadengliederung greift die vorgefundenen Gliederungen mit Sockelgeschoss und ablesbarer Erdgeschoss- bzw. Hochparterrezone auf. An höchster Stelle zum ZOB hin wird ein Hochpunkt ausgebildet, der vom Stadtraum als „Gebäudekopf“ weithin sichtbar ist. Das Motiv der Gaube wird aufgegriffen und zeitgemäß interpretiert.

ADRESSBILDUNG
Die Ausformung der Gebäudekubatur ermöglicht den verschiedenen Nutzern eine eigenständige, gut wahrnehmbare und attraktive Adressbildung zur Stadt. Das Kinderwunschzentrum präsentiert sich an höchster Stelle am Gebäudehochpunkt prominent und leicht auffindbar zum ZOB. Ein weit zurückspringender trichterförmiger Eingang schafft eine attraktive Eingangsituation unter einem großen Dach, welches auch den Zugangsbereich und Außensitzbereich des Bistros mit einschließt. Das Hotel ist
vom ZOB aus auf diese Weise ebenso gut auffindbar angebunden.
Das HABRB. Hotel und Boardinghaus erhält nach Süden zudem eine eigene Adresse mit kleinem Vorplatz. Hier sind Gäste-Check-In sowie Taxi-Vorfahrt situiert. Durch die durchgehende Bistro- und Lobbyzone ist das HARBR. von allen Seiten gut erreichbar.

FUNKTIONEN
Die Unterbringung der drei Funktionen Kinderwunschzentrum, Hotel und Büro-/Praxisgebäude erfolgt in drei unabhängigen, vertikal voneinander getrennten Gebäudeteilen und ermöglicht dadurch eine Realteilung. In den Untergeschossen können die zugehörigen Parkierungsflächen und Nebenraumflächen klar voneinander abgetrennt werden. Die drei Gebäudeteile sind von den Tiefgaragen über getrennte Vertikalerschliessungen angebunden.

FLEXIBLE GRUNDRISSE DURCH RINGORGANISATION
Das aus drei Teilen bestehende Gebäude ermöglicht durch seine ringförmige Organisation mit Vertikalerschließungen in den Schnittpunkten sowohl innerhalb der drei Gebäudeteile wie auch im Gesamtkomplex ein hohes Maß an Flexibilität. Beispielsweise ist es möglich, Flächen des Büro- und Praxisgebäudes dem KiWuZ zuzuschlagen und umgekehrt oder diese komplett zusammenzufassen. Die Organisation des Praxisgeschosse im KiWuZ lässt die Nutzung durch ein, zwei oder drei Praxen zu. Insofern ist die derzeitige Funktionsorganisation nicht bindend, sondern kann an zukünftige Bedürfnisse angepasst werden.

ERSCHLIESSUNG, ZUGÄNGE
Die Tiefgaragen in den beiden Untergeschossen werden über eine Zufahrt von der Solitudestraße aus erschlossen. Die Tiefgaragenausfahrt erfolgt zur Entlastung der Solitudestraße niveaugleich am Tunnelmund zur Bahnhofstraße. Die Stellplätze für das HARBR. und die Fahrradstellplätze sind im 1. Untergeschoss untergebracht. Stellplätze für KiWuZ und Büro-/Praxisgebäude befinden sich im 2. Untergeschoss, ebenso Lager, Nebenraum- und Technikflächen.